Diese Frage lässt sich nicht pauschal für jeden Einzelfall beantworten. Grundsätzlich sind beide Technologien aus ökologischer Sicht absolut sinnvoll und lassen sich auch sehr gut kombinieren. Aber: Bei einer begrenzten Dachfläche und bei Bestandsgebäuden, die ohne moderne Energieeffizienzstandards gebaut wurden, ist es sinnvoll, vorrangig Solarthermie zu nutzen. Das sind die drei wichtigsten Gründe dafür:
Wir verbrauchen im Haushalt die mit Abstand meiste Energie für Wärme, nicht für Strom (ca. 86 % Wärme und 14 % Strom). Wärme ist also der größere Hebel, wenn man Emissionen und Kosten reduzieren will.
Solarthermie nutzt Sonnenlicht effizienter – Vakuumröhrenkollektoren brauchen zum Teil nur ein Viertel der Fläche, um dieselbe Energiemenge zu erzeugen wie eine PV-Anlage. Das liegt ganz einfach daran, dass das Sonnenlicht die Energie der Sonne bereits in Form von natürlicher Wärme zu uns transportiert. Eine Solarthermieanlage sammelt diese Wärme einfach ein, während in einer Photovoltaikanlage ein Umwandlungsprozess stattfinden muss, um aus Wärme Strom zu machen. Bei dieser Umwandlung geht aber immer ein Teil der Energie verloren.
Öko-Strom lässt sich problemlos über weite Entfernungen transportieren, grüne Wärme aber nicht. Wenn man also wählen muss, ist es meistens sinnvoller, nachhaltige Wärme direkt dezentral auf dem eigenen Dach zu erzeugen und Öko-Strom gegebenenfalls von etwas weiter weg zu beziehen (z. B. aus einem Offshore-Windpark).