FAQ Heizen mit Holz und Pellets
Fragen und Antworten (FAQ)
Über das Heizen mit Pellets
Herstellung von Holzpellets
Wer sich für die Anschaffung einer Holzpelletsheizung entscheidet, kann auf verschiedene Fördermöglichkeiten zurückgreifen. Zum einen unterstützt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Investition in eine Heizung auf Basis in erneuerbarer Energien im Rahmen des Marktanreizprogrammsfür Erneuerbare Wärme (MAP). Es fördert die Errichtung von Pelletszentralheizungen und von wasserführenden Pelletskaminöfen bis 100 kW. Bei größeren Anlagen gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Förderdarlehen, die von Hauseigentümern und Bauherren in Anspruch genommen werden können. In den Jahren 2016-20 wird das MAP im Falle des Heizungstauschs durch das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) ergänzt. Nicht zuletzt unterstützen auch einige Bundesländer und Kommunen den Bau von Holzpelletsheizungen. Eine umfassende Einführung in Förderprogramme und -summen liefert die Förderfibel des Deutschen Pelletinstituts. Der Fördermittelrechner hilft bei der Ermittlung des Förderbetragts Wie hoch die jeweilige Förderung ist, hängt von Bauvorhaben sowie der Art, der Größe und der Leistung der geplanten Pelletsheizung ab. Deshalb ist es wichtig, sich umfassend bei einem qualifizierten Fachbetrieb zu informieren und ggf. eine Energieberatung durchführen zu lassen. Diese bieten unter anderem die Verbraucherzentralen der Bundesländer an.
Zunächst muss die Anlage die richtige Heizleistung haben, sprich die Kesselnennleistung sollte dem Heizbedarf des Hauses angepasst werden. Dabei sollte die Kesselleistung weder zu klein noch zu groß ausgelegt werden. Auch Gebäudesanierungen wie Dämmung oder der Einbau neuer Fenster können Auswirkungen auf die Kesselgröße haben und sollten daher berücksichtigt werden. Dazu ist eine Wärmebedarfsrechnung notwendig, die Grundlage jeder fachgerechten Gebäudeplanung ist. Um einen energiesparenden Heizungsbetrieb zu erreichen, sollte darauf verzichtet werden, den Kessel „sicherheitshalber“ größer zu dimensionieren als erforderlich. Er müsste ansonsten häufiger als nötig im in der Regel weniger effizienten Teillastbetrieb laufen. Stattdessen sollte ein Pufferspeicher eingebaut werden, der dafür sorgt, dass das Haus auch an den kältesten Tagen mit ausreichend Wärme versorgt wird. Pufferspeicher erhöhen den Nutzungsgrad der Heizung, erhöhen also die Energieeffizienz und werden daher auch staatlich gefördert: Pelletskessel mit Pufferspeicher erhalten eine um 500 Euro erhöhte Förderung.
Feinanteil entsteht beim Einblasen der Pellets und ist abhängig von der Schlauchlänge, vom Lager und der Sachkunde des Fahrers. Durch Entmischungsvorgänge im Pelletslager kann sich Feinanteil im unteren Lagerbereich kumulieren. Pellets mit dem ENplus-Siegel werden vor der Anlieferung noch einmal abgesiebt und im Endkundenlager dürfen letztendlich nur max. 4 % Feinanteil sein.
Ja, um eine Anreicherung von Feinanteil zu verhindern, sollte ein Pelletslager alle zwei Jahre oder alle zwei bis drei Befüllungen vor der neuen Befüllung komplett entleert und ausgefegt werden.
Nein, Pelletslager sind sicher und für den Heizungsbetreiber kein Risiko. Wie für andere Energielager gelten auch für die Pelletslager Vorschriften, die einen gefahrlosen Umgang ermöglichen, wie z.B. die ausreichende Belüftung vor dem Betreten. Weitere Sicherheitshinweise finden Sie auf dem Sicherheitsaufkleber
Ein Kilogramm Holzpellets hat einen Energiegehalt von circa fünf Kilowattstunden (kWh). Bei einem Endenergiebedarf für ein Einfamilienhauses, das bei unsanierten oder nur teilsanierten Gebäuden meist in der Größenordnung von 20 bis 25.000 kWh pro Jahr liegt, genügen demnach 4 bis 5 Tonnen Holzpellets, um das Gebäude zu heizen und mit Warmwasser zu versorgen. Der Brennstoff kostete im Jahr 2018 durchschnittlich 248 Euro je Tonne. Daraus ergeben sich Brennstoffkosten für den Betrieb einer Pelletsheizung in diesen Haushalten in der Größenordnung von 1.000 Euro pro Jahr (bezogen auf den Jahresdurchschnitt von 2018)
Nein, der Pelletspreis entwickelt sich nach Marktmechanismen im freien Wettbewerb zwischen rund 50 Pelletsproduzenten und mehreren hundert Händlern. Dies schließt eine Orientierung am Ölpreis aus. Grundlage sind vor allem die Kosten für den Rohstoff Holz und die beim Pressen anfallenden Energie- und Personalkosten. Der Pelletspreis hat sich in den letzten Jahren als weitgehend stabil erwiesen und die Preisschwankungen beim Heizöl nicht mitgemacht.
Nein. Zur Herstellung von Holzpellets werden zu 90 Prozent Reste aus der Holzverarbeitung verwendet. In der Sägeindustrie fallen bei jedem verarbeiteten Baum 35-40 Prozent des Stammes in Form von Spänen und Hackschnitzeln an (Sägerestholz). Dieser Rohstoff kann für die Pelletsproduktion genutzt werden. Hinzu kommen als Rohstoffbasis für die Pelletsproduktion im Durchschnitt 10 Prozent an nicht-sägefähigem Rundholz, das beim Holzeinschlag und bei der Durchforstung von Wäldern anfällt. Die gesetzlich vorgeschriebene nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland stellt sicher, dass mehr Holz nachwächst als genutzt wird.
Näheres unter Pelletsproduktion
Nein, denn die Durchforstung von Wäldern schafft stabile, vitale Bestände, die widerstandsfähig gegen Einflüsse wie Wind, Trockenheit und Schadinsekten sind. In Deutschland schreiben die Waldgesetze eine nachhaltige Bewirtschaftung vor die sicherstellt, dass nicht mehr Holz eingeschlagen wird als nachwächst.
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Ja, Deutschland hat in ganz Mitteleuropa die höchsten Holzvorräte, und jedes Jahr werden in Deutschland 16 Mio. Festmeter weniger Holz genutzt als nachwächst. Das sind 6 m3 auf der Fläche eines Fußballfeldes.
Nein, denn der Holzmarkt ist frei und nicht durch Marktordnungen geregelt. Wer den besten Preis für das Holz bietet, bekommt den Zuschlag – zur Freude von Waldbesitzern und Förstern, denen die gestiegene Nachfrage einen besseren Holzpreis bringt. Dabei konnten bisher alle Holzbranchen in Deutschland ihren Holzbedarf decken, und das wird aller Voraussicht nach auch in Zukunft so bleiben.
Holzpellets sind annähernd CO2-neutral, denn der Anteil an Fremdenergie, der einen zusätzlichen CO2-Ausstoß ergibt, ist gering. Das Umweltbundesamt gibt die CO2-Einsparung durch Holzpellets gegenüber fossil betriebenen Heizungen mit durchschnittlich 92,5 Prozent an.
Ja, denn Produzenten und immer mehr Händler lagern Pellets ein, um dem Kunden auch im Winter Versorgungssicherheit bieten zu können. Es empfiehlt sich aber, mit einem vollen Lager in die Heizsaison zu gehen – Pellets sind im Sommer üblicherweise auch deutlich günstiger als im Winter. Sollte man doch während der Heizsaison Pellets nachbestellen, muss man sich auf etwas längere Lieferzeiten einstellen – bei großer Nachfrage ist der Fuhrpark häufig ausgelastet.
Heizungsbetrieb
Keine Verbrennung läuft ohne die Freisetzung von Emissionen ab. Jedoch ist dieser Schadstoffausstoß von Holzpelletsheizungen bei neuen, modernen Holzheizungen spätestens seit Inkrafttreten der 2. Stufe der im Jahr 2010 erheblich verschärften 1. Bundesimmissionsschutzverordnung am 1. Januar 2015 auf ein sehr niedriges Niveau gesenkt worden. Dazu trägt der genormte Brennstoff bei, der aus naturbelassenem Holz ohne Zusatzstoffe hergestellt wird, einen niedrigen Aschegehalt und einen definierten Wassergehalt von unter zehn Prozent hat. Dadurch kommt es zu einer sauberen Verbrennung. Holzpelletsheizungen müssen die Einhaltung der strengen Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid alle zwei Jahre bei einer wiederkehrenden Messung nachweisen. Alte Anlagen müssen schrittweise ausgetauscht oder nachgerüstet werden, wenn sie die Grenzwerte der 1. Stufe nicht einhalten können. Nähere Informationen finden Sie beim DEPV.
Weiterführende Informationen
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Quelle:https://depi.de/de/faq | Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) wurde im Jahr 2008 mit Sitz in Berlin als Tochterunternehmen des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e. V. (DEPV) gegründet. Das DEPI bündelt die Bereiche Kommunikation, Information, PR und Marketing rund um das Thema Heizen mit Holzpellets. Im Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft und Wissenschaft will das Institut als Kommunikationsplattform und Kompetenzzentrum das Thema dauerhaft ins öffentliche Blickfeld rücken und Verbraucher informieren.
FAQ-Datum:
03.02.2020