Frischwasserstation

Was ist eine Frischwasserstation?

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Immer wieder taucht im Zusammenhang mit Pufferspeichern der Begriff Frischwasserstation auf. Was genau eine Frischwasserstation ist und ihre Aufgaben und Funktionen sind wird hier erklärt.

Wie wir bereits wissen gibt es oft zwei Behältnisse im Keller, eines ist für die Heizung zuständig (Pufferspeicher) und eines für das Brauch- bzw. Warmwasser (Viele Möglichkeiten). Eine Frischwasserstation, von Fachleuten oft auch einfach „FriWa“ oder „FWS“ genannt, nutzt man, um Trinkwasser zu erwärmen. Also das Wasser, das aus dem Wasserhahn kommt. Damit es zu jedem beliebigen Zapfzeitpunkt auch frisch und sauber (hygienisch rein) ist, hat man die sie entwickelt. Um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, besteht die Frischwasserstation aus einem sogenannten Plattenwärmetauscher oder Rohrwärmetauscher, einer Regeleinheit und einer Entladepumpe. Das sieht nach einer klaren Begriffserklärung aus, oder?

Schön wär’s! Knifflig wird’s nämlich deshalb mit dem Begriff Frischwasserstation, weil er auch im Zusammenhang mit Pufferspeichern fällt, die einen Rohrwärmetauscher, etwa aus Kupfer oder Edelstahl, integriert haben, der also innen drin sozusagen im Bauch sitzt. Solche Pufferspeicher werden Hygienespeicher oder eben verwirrenderweise auch Frischwasserstation genannt.

Aufbau einer Frischwasserstation

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Die Frischwasserstation is das kleine schwarze Ding auf dem Pufferspeicher.

Schauen wir uns zunächst einmal genauer an, wie eine Frischwasserstation im eigentlichen Sinn– also nicht die im Bauch des Pufferspeichers drinnen sitzende – aufgebaut ist. Der Aufbau ist im Grunde ganz einfach: Die Frischwasserstation besteht aus einem vergleichsweise kleinen Gefäß, das mit einem Zufluss für Frischwasser ausgerüstet ist und einem Abfluss mit einem Plattenwärmetauscher. Eine Pumpe ist nötig, um das heiße Wasser des Wärmespeichers bei Bedarf durch den Wärmetauscher hindurch zu pumpen. Ein Sensor zur Registrierung der Wassermenge, die entnommen wird, meldet seine Messergebnisse an die Pumpe des Wärmespeichers. Da die Solarthermie-Anlage und das System zur Trinkwasserversorgung bis auf diese Verbindung nicht gekoppelt sind, ist diese Art Regelsystem vonnöten. Mitunter machen sich zwei zusätzliche Anschlüsse am Wärmetauscher gut, um gegen dessen buchstäbliche Verkalkung zu wirken: Sie sorgen für dessen bessere Durchspülung.

Die Funktionsweise  – quasi ein Durchlauferhitzer

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Und hier noch das Innenleben der Frischwasserstation. Bild: Paradigma

Die Frischwasserstation arbeitet ähnlich wie ein sogenannter Durchlauferhitzer nach dem namensgebenden Durchlaufprinzip. Zur Erinnerung: Der Durchlauferhitzer erwärmt – übrigens anders als ein Boiler, der ja für den Moment der Heißwasserentnahme mit einer seinem Fassungsvermögen nach begrenzten Wassermenge befüllt und aufgeheizt wird (nix Durchlauf also) – das Wasser erst dann, wenn man den Wasserhahn aufdreht und warmes Wasser zapft. Das fließende Wasser wird also erwärmt. Dafür ist eine große elektrische Leistung erforderlich, ein hoher Stromverbrauch also nötig, oder Gas, denn gasbetriebene Geräte gibt’s ja auch.

Die Frischwasserstation als mögliche Alternative zu Durchlauferhitzer und Boiler und im Zusammenspiel mit einer Solarthermie-Anlage Teil eines funktionalen Duos wiederum enthält in ihrem Wärmespeicher jedoch kein Trinkwasser, sondern Heizungswasser (die Wärme kommt quasi aus dem Pufferspeicher ) – es dient einzig und allein der Wärmespeicherung. Daher auch die Notwendigkeit einer Verbindung zwischen Trinkwasser- und Heizsystem (Solarthermie-Anlage). Das Trinkwasser – die Zirkulation ist am Kaltwasseranschluss angebunden – befindet sich in der Station für frisches Trinkwasser und wird erst erwärmt, wenn man seiner bedarf. Um es zu erwärmen, fließt es aus dem kleinen Vorratsbehälter und passiert dabei den Wärmetauscher, der die Wärme des Wärmespeichers (warmes Heizwasser) auf das Frischwasser überträgt. Ohne das sich dabei die Flüssigkeiten physisch vermischen.

Vorteil einer Frischwasserstation: Frische! Hygiene!

Daraus ergibt sich der große Vorteil einer Frischwasserstation gegenüber herkömmlichen Anlagen, die das Trinkwasser im Wärmespeicher lagern: Die Frischwasserstation arbeitet hygienischer. Stichwort: Legionellen. Denn das Trinkwasser kommt nicht mit dem Speichermedium in Kontakt und bleibt gegebenenfalls auch nicht lange im Speicher (kurze Verweilzeit). Außerdem punktet die das Gerät mit ihrer Größe: Sie ist verhältnismäßig klein, das Wasser wird ja nicht groß gespeichert, sondern im Durchlauf erhitzt, und benötigt wenig Platz. Da die Frischwasserstation die Wärme bereitstellt, wenn sie benötigt wird, werden auch die Wärmeverluste minimiert, die mit einer Speicherung des warmen Wassers einhergehen. Frischwasserstationen haben die vergleichsweise geringste Trinkwasserbevorratung und können bei der Zapfleistung individuell auf das Objekt ausgelegt werden, wobei man sich am Spitzenvolumenstrom orientieren muss, das ist anders als bei anderen Systemen. Der Grund: Die Frischwasserstation erwärmt das Trinkwasser somit im Durchfluss.

Extra Kosten für die Frischwasserstation

Was man zudem wissen muss, ist, dass Solarthermie-Anlagen mit einer solchen Frischwasserstation mehr kosten als Anlagen ohne diese. Das ist auch ganz gut zu verstehen, denn die Frischwasserstation ist tatsächlich ein zusätzliches Element – es ersetzt keine der für die Anlage üblichen Bauteile. Ein Extra also, das bei der Anschaffung auch extra kostet. Hinzu kommen zusätzliche Kosten, verursacht vom Strombedarf der Steuer- bzw. Regeleinheit und der Pumpe.

Foto: codswollop / photocase.de